Die Zeiten sind hart für die, die heute versuchen das Rest Meinungsfreiheit auszuüben. Mobbing, Denunziation und Bedrohungen müssen die hinnehmen, die Kritik am derzeitigen Kurs der Regierung üben.
Nachdem ein WDR-Rundfunkrat via Twitter die Entlassung von
Jan Josef Liefers (56) gefordert hat, wird der Schauspieler zur Klärung des
Sachverhalts bei seinem „Tatort“-Sender einbestellt: In der „Aktuellen Stunde“
muss er sich vorm WDR-Kollektiv rechtfertigen.
Im Bericht vor dem Interview wird die Aktion schonmal scharf
kritisiert, damit der Zuschauer Bescheid weiß. Ein Medienwissenschaftler und
ein Regisseur rechnen mit den Schauspielern ab. Als einzige positive Stimmen zu
ihren Videos werden „rechte Netzwerke, Coronaleugner und die AfD“ genannt.
Moderator Martin von Mauschwitz (59) eröffnet das Gespräch
mit Liefers: „Wir haben uns heute über Sie geärgert. Seit 14 Monaten arbeitet
hier ein Riesenteam (…), um über die Pandemie möglichst gut zu informieren.
Heute kommen Sie, sowas wie ein WDR-Kollege, und sagen: Alles gleichgeschaltet
und alarmistisch …“ Er sei enttäuscht von Liefers!
„gleichgeschaltet“, das der Moderator ihm mehrmals in den Mund legt, nie
benutzt habe, folgt ein „Sag mir, wo du stehst“-Interview. Der Schauspieler
fühlt sich bei einer Frage an eine Situation in der DDR erinnert.
öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über #allesdichtmachen: ARD-Moderator
Georg Restle (56) kommentiert, dass „einige der Reaktionen auf diese Aktion
weit übers Ziel hinausschießen“ und spricht von einem „neuen Untertanengeist“
(woraufhin ihn sein Kollege Mauschwitz auf Twitter rügt).
„heute-journal update“ macht in Braun-Weiß: „Applaus gibt es
von der AfD und von Coronaleugnern, Kritiker halten die Videoclips einfach nur
für zynisch und verantwortungslos.“
Kultur: „Bringt uns die Kunstaktion (...) irgendwie weiter bei der Bekämpfung
dieser Krise?“ Als ob das die Aufgabe von Kunst und Kultur wäre ...
Marietta Slomka (52) nutzt im „heute-journal“ (ZDF) ihre
Anmoderation für einen lupenreinen Kommentar. Sie stichelt, dass all die
Corona-Diskussionen „an 53 mehr oder weniger bekannten deutschen Schauspielern
und Schauspielerinnen irgendwie vorbeigegangen“ seien.
ist schon bezeichnend, wenn für manche Journalisten der
öffentlichen-rechtlichen Medien die eigene Bewertung einer Nachricht wichtiger
erscheint als der neutrale Bericht über die eigentliche Nachricht. Neutralität
geht anders. Gerade bei so sensiblen Themen darf die Meinung der Menschen nicht
einseitig von Journalisten beeinflusst werden“, so Schulze weiter.