Global / 19.7.2021, 07:16 Uhr
Corona-Politik: Proteste auf Zypern
Proteste gegen Zwangsimpfungen und Ausgrenzung von Nichtgeimpften in Zypern.
Nikosia - Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik und -Impfungen haben in Zypern den Sitz eines Fernsehsenders angegriffen. Nach Polizeiangaben zogen nach einer Protestaktion gegen die Einführung eines Corona-„Safepass“ und gegen Zwangsimpfungen rund 2500 Menschen am Sonntagabend weiter zum Sitz des Senders Sigma TV, Autos branden und Gebäude wurden beschädigt.
Ein AFP-Reporter vor Ort sah vier beschädigte Fahrzeuge mit dem Logo des Senders, eines davon vollständig ausgebrannt. Mehrere Fensterscheiben am Sendersitz waren zerbrochen. Nach Angaben von Sigma TV schützten Polizisten im Gebäude die Mitarbeiter. Berichte über Festnahmen oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Die Verantwortlichen des Senders verurteilten den „feigen Angriff“. In einer Mitteilung behauptet er: „Unser Hauptquartier wurde von einem Mob angegriffen, der Knallkörper warf und unsere Autos beschädigte.“
Auch Präsident Nicos Anastasiades (74) kritisierte die Gewalt als „Schlag gegen die Demokratie“. Die Regierung werde „Drohungen und Erpressungen nicht nachgeben“, erklärte er. Die Behörden würden zudem gegen alle Gesetzesverstöße „hart vorgehen“. Später am Abend beruhigte sich die Lage, wie ein Reporter vor Ort berichtete. Mehrere Polizisten bewachten jedoch nach wie vor den Gebäudekomplex.
Sigma gilt als kritisch gegenüber Impfgegnern und war bereits in der Vergangenheit bei Demos gegen Corona-Auflagen angegriffen worden.
Die zyprische Regierung hatte Anfang der Woche einen speziellen Corona-Impfausweis eingeführt, der Voraussetzung für das Betreten von Supermärkten, Einkaufszentren, Restaurants und anderen Geschäften ist.
Die Corona-Impfungen wurden zudem auf die Gruppe der 16- und 17-Jährigen ausgeweitet.
Die Infektionszahlen in dem Mittelmeerland waren zuletzt gestiegen, seit Sonntag wird es vom Robert-Koch-Institut als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Zypern-Urlauber müssen aufgrund der Einstufung nach der Rückkehr in eine zehntägige Quarantäne gehen, die sie aber nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test vorzeitig beenden können.
Autor
Ähnliche Artikel
Kommentare
Zum Kommentieren bitte einloggen.Bisher noch keine Kommentare.
Werbung