Global / 10.4.2022, 09:09 Uhr
Wahl in Frankreich: Le Pen holt deutlich auf
Für Macron und seine volksferne Politik wird es eng. Anstelle sich den Problemen der Bevölkerung zu widmen telefoniert er erfolglos mit Putin.
An diesem Sonntag sind etwa 49 Millionen Franzosen aufgerufen, ihren nächsten Präsidenten oder Präsidentin zu wählen. Lange sah Macron wie der sichere Sieger aus – nicht gleich in der 1. Runde am Sonntag, aber bei der Stichwahl in 14 Tagen.
Doch der Vorsprung des Präsidenten schmilzt schneller als Butter in einer heißen Crêpes-Pfanne: Umfragen zufolge liegt Macron zwar klar vor den anderen elf Bewerbern, doch im 2. Wahlgang steht es gegen Le Pen nur noch 52:48 Prozent. „Die Aussicht auf eine Niederlage ist kein Tabu mehr“, analysiert „Paris Match“.
Ein Grund: die Kaufkraft und die fragwürdige Migrationspolitik.
Macron verzichtete im letzten Monat weitgehend auf Wahlkampf, widmete sich fast ausschließlich dem Krieg, telefonierte regelmäßig erfolglos mit Putin. Le Pen dagegen tourte durchs Land, gibt sich bodenständig, sprach mit Menschen über die hohen Lebenshaltungskosten, hörte zu und teilte die Sorgen vor Einwanderung.
Besonders im Fokus: die zuletzt stark gestiegenen Preise für Lebensmittel (Gas- und Strompreise hat Paris gedeckelt). „Die Kaufkraft hat sich zum zentralen Thema dieser Wahl entwickelt“, sagt Bruce Teinturier, Vizechef des Meinungsforschungsinstituts Ipsos.
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