Berlin - Während Merkel in der Sauna saß und durch ihren Posten
als FDJ Sekretärin ein sorgloses Leben in der DDR führte, kämpften sie für
Freiheit und Demokratie in der DDR.
Angelika Barbe konfrontiert gern. "Haben Sie eine
Maske?", fragt sie ein Polizist am Eingang des Bundestages. Und das bringt
die Bürgerrechtlerin auf die Palme. Denn eine Maske ist so etwas wie der neue
Judenstern. Das Coronavirus - so schreibt Angelika Barbe in einem offenen Brief
- werde genutzt, um die Grundrechte einzuschränken. Angelika Barbe saß einst
selbst im Bundestag und kommt deswegen ohne Probleme in das Gebäude. Am 18.
November nutzt sie das, denn das Parlament stimmt über das neue
Infektionsschutzgesetz ab. Für Barbe und viele Millionen Menschen in
Deutschland ein neues Ermächtigungsgesetz. Sie schreibt uns, sie sei ins
Parlament gegangen, um ihren Brief zu verteilen.
Herzlich begrüßt wird Angelika Barbe gleich am Eingang von
Rebecca Sommer. Der Frau, die kurze Zeit später Politiker und auch
Wirtschaftsminister Altmaier bedrängen wird und deren Videos seitdem die
Berliner Politik beschäftigen. Angelika Barbe steht nicht weit von der Kamera
entfernt. Immer wieder ist ihre Stimme auf dem Video zu hören.
Angelika Barbe hat in der DDR die Sozialdemokratische Partei
gegründet, wechselte dann später zur CDU. Heute ist sie wieder im Widerstand.
Sie demonstriert regelmäßig gegen die Corona-Politik und wurde im Mai 2020 sogar
festgenommen. Ein Video davon war in den sozialen Netzwerken, ergänzt von
mehreren Interviews mit Angelika Barbe: "Das ist jetzt schon wie DDR. Ich
sehe keinen Unterschied mehr zwischen den Regierenden der DDR - also diesen
Verbrechern - und der heutigen Regierung."
Angelika Barbe engagierten sich in den 1980-er Jahren beim
Pankower Friedenskreis, einer kirchlichen Oppositionsgruppe. Mit dabei war auch
Vera Lengsfeld, die damals noch Wollenberger hieß. Sie hat eine weite Reise
hinter sich, eine Reise in vielen Fassetten. Sie war Mitglied in der SED,
landete in den 80-er Jahren in der DDR-Opposition. Sie wurde vom eigenen Mann
bespitzelt. Später verurteilt und abgeschoben. Nach der Friedlichen Revolution
saß sie im Bundestag. Erst für die Grünen, dann für die CDU.
Vera Lengsfeld ist regelmäßig zu Gast beim "Neuen
Hambacher Fest". Dort wurde sie in diesem Jahr als "Corona-Leugnerin"
vorgestellt und mit einem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.
"Die heutigen Politiker sind nicht einen Deut besser
als die Machthaber der DDR", sagt Vera Lengsfeld weiter. "Es ist
ebenso peinlich, ihnen hinterher zu laufen."
Ein weiterer Mitstreiter war Siegmar Faust. In der DDR saß
er im Stasiknast, heute demonstriert er ebenso gegen die Corona-Politik. Wenn
einer weiß, was eine Diktatur ist, dann Siegmar Faust. Und er zieht auch heute
Vergleiche. "Es häuft sich so sehr, dass Dinge passieren, die nicht
demokratisch sind. Dann kommen manchmal Gefühle hoch, die man schon hatte in
der Diktatur." Faust denkt, dass er nicht mehr offen und frei seine
Meinung sagen darf.
Faust demonstriert nun gegen die Corona-Politik.
Die Frage, warum er dabei keine Maske trägt, findet er lustig. "Wenn die
Querdenker aufrufen, gegen Corona zu demonstrieren, da können wir doch nicht
mit Maske auftreten. Das ist doch lächerlich. Wir sind doch gegen die
Masken." Faust wählt heute die AfD.
Für Angelika Barbe könnte der Besuch und das Bekenntnis zur
Demokratie im Bundestag Konsequenzen haben. Der CDU-Abgeordnete Patzelt wünscht
sich, dass sie ihren Ausweis für das Parlamentsgebäude verliert. Das ist durchaus
möglich, erklärt die Bundestagsverwaltung.