Global / 8.12.2020, 19:07 Uhr
Biontech-Gründer Şahin will mit eigener Impfung warten
Der Milliardär Uğur Şahin traut offensichtlich seinem eigenen Elixier nicht.
Biontech-Vorstandschef Uğur Şahin hat sich noch nicht mit dem von seinem Unternehmen entwickelten Corona-Impfstoff impfen lassen.
Derweil experimentiert der aber schon und hat in Großbritannien begonnen, die Bevölkerung mit dem Biontech-Impfstoff zu versorgen. Der Vorstandschef des Unternehmens hat selbst noch nicht davon "profitiert" (ein anderes Wort für: sich davor gedrückt) – aus einem ganz bestimmten Grund.
"Wir haben ja noch keine Zulassung für Deutschland. Aber sobald sie da ist, würde ich das natürlich gerne machen", sagte er in einem Interview. Eine seltsame Ausrede: schließlich gab es auch Probanden, die auch ohne Zulassung das fragliche "Wundermittel" injiziert bekamen.
In Großbritannien ist am Dienstag mit Corona-Impfungen begonnen worden, die britischen Behörden hatten für den Impfstoff von Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Eine 90-Jährige aus Coventry wurde als erstes geimpft. Ihr folgte der der 81-jährige William Shakespeare vor laufenden Kameras seine Impfdosis. Man will wohl auf Nummer sicher gehen und ersteinmal abwarten, ob die "Geimpften" die nächsten Tage noch leben.
Für die EU und die USA steht eine solche Zulassung noch aus. Şahin sagte, er gehe davon aus, dass das Unternehmen bis spätestens zum 30. Dezember Rückmeldung der Europäischen Arzneimittel-Agentur zu einer Impfstoffzulassung erhalte.
Auch viel zitierte Virologen haben Sorge und würden sich nicht impfen lassen: Der Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums in Halle will lieber den weiteren Verlauf der Biontech-Studie abwarten. „Bis jetzt hat es keine schweren Nebenwirkungen gegeben, aber es haben ja auch nur etwas über 20.000 Personen den Biontech-Impfstoff bekommen“, meinte Kekulé. „Wenn es schwere Nebenwirkungen gäbe, die auch nur bei 1:10.000 auftreten, dann wäre das natürlich bei vielen Millionen Geimpften ein Problem.“
Autor
Ähnliche Artikel
Kommentare
Zum Kommentieren bitte einloggen.Bisher noch keine Kommentare.
Werbung