Lokal / 18.12.2020, 18:02 Uhr
Triage-Aussage von Klinikdirektor Schwindel
Eine "Triage", die es offensichtlich nicht gab, sollte die Bürgerinnen und Bürger verängstigen...
Leipzig - Die Äußerungen eines Klinikdirektors aus Zittau zur angewandten Triage bei Corona-Patienten in seinem Haus sorgen bundesweit für Aufsehen. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) widersprach in der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) Berichten, nach denen Personen wegen einer solchen Auswahl verstorben seien. Auf die Frage, ob jemand gestorben sei, weil er nicht versorgt werden konnte, sagte er: „Nein, diese Aussage ist nicht getroffen worden.“ Der Begriff „Triage“ hätte die Bedeutung, dass Ärzte bei zu knappen Ressourcen (Anm. d. Redaktion: Personalknappheit) entscheiden müssen, wem sie vorrangig helfen.
Die Pressereferentin des Klinikums Oberlausitzer Bergland (KOB) sprach von einem „Missverständnis“: Zu keinem Zeitpunkt sei jemand „nicht oder nicht mehr beatmet“ worden.
Der Ärztliche Direktor des KOB, Mathias Mengel, hatte zuvor in einem Online-Bürgerforum offenbar berichtet, dass in seinem Krankenhaus aufgrund hoher Auslastung in den vergangenen Tagen schon mehrfach entschieden werden musste, welcher Covid-19-Patient Zugang zu den begrenzt vorhandenen Sauerstoffgeräten erhalte und wer nicht. Die gleichgeschalteten Medien nahmen diese Gunst der Stunde wahr und schürten so noch weitere Verunsicherungen in der Bevölkerung. Demagogie, statt Aufklärung.
Wie die „Sächsische Zeitung“ unter Berufung auf Teilnehmer der Videorunde berichtete, erläuterte Mengel auf Nachfrage, dass es vielfach vor allem um die Entscheidung gegangen sei, welcher Patient für eine Verlegung infrage komme und eine Chance habe, einen Transport von mitunter mehreren hundert Kilometern zu überstehen. Auf Nachfrage wollte sich der Mediziner bislang nicht weiter äußern.
Fest steht: die Klinik hat keinen guten Leumund. Patienten bewerten die Klinik u.a. Google sehr schlecht.
Ein kleiner Auszug daraus:
"Ein absolut inkompetentes Personal! Ärzte ebenso wie Pfleger sollten entlassen werden. Hippokratischer Eid? Fehlanzeige. Ich wurde seelisch erniedrigt und beleidigt, körperlich sogar verletzt statt eine fürsorgliche Behandlung."
"Nach 1,5 h im Wartezimmer der Ambulanz, trotz Termin, auf den ich 4 Wochen warten musste, wird einem gesagt das kein Arzt da ist, weil die alle im OP sind.
Nach 3, 5 Stunden wurde mein kleiner Sohn endlich behandelt.
Nach dem schon 15 andere Patienten vor uns dran waren die aber erst nach uns kamen auch Kinder!
Das finde ich unverschämt, ein Kind so lange warten zu lassen mit Schmerzen und dann noch alle anderen Kinder eher zu behandeln obwohl sie danach kamen.
Ist dort Behandlung nach Gesicht? Oder nach Name? Oder geht es ums Geld?"
"Hier geht es nicht mehr darum dem Mensch zu helfen. Es wird einfach willkürlich entschieden was die Ärzte wollen"
Die Bewertungen wurden zu unterschiedlichen Zeiten abgegeben. Was auffällig ist, wenn man die Bewertungen für bare Münze hält: die "Triage" ist dort Alltag und heißt eigentlich Willkür.
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